„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ (Francis Bacon)
In der Achtsamkeit geht es darum, mit sich selbst ebenso gut umzugehen, wie mit den Mitmenschen. Beim Thema Dankbarkeit hingegen stehen wir in direkter Beziehung zu anderen. Wenn wir Positives, das wir erfahren, bewusst wahrnehmen und entsprechend wertschätzen, können wir unsere dankbare Grundhaltung ausbauen und mit ihr leichter in die Zukunft gehen.
Hand aufs Herz: Unser Fokus ist zu oft auf den Mangel gerichtet. Zu vieles – und zwar des Guten - sehen wir als selbstverständlich an und konzentrieren uns darauf, was uns im Leben fehlt. Im Trubel des Tagtäglichen vergessen wir zu schnell, wie gut es uns eigentlich geht. Schnell hetzen wir durch unseren Alltag und sind befremdet, wenn dies irgendwann auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit zeigt.
Arbeiten wir also an unserer Dankbarkeit - der dem eigenen Umfeld gegenüber und der dem Leben selbst gegenüber. Bei der Dankbarkeit geht es nicht darum, negative Gefühle zu verdrängen, sondern lediglich den Blick für die Dinge zu schärfen, die schön sind, die gut funktionieren oder über die wir uns freuen.
Selbst unser Hypothalamus wird beeinflusst, wenn wir aktiv an positive Dinge denken. Dieser kleine Teil unseres Gehirns beeinflusst nicht nur unseren Schlaf und unseren Stoffwechsel, sondern auch unsere Stressresistenz.
Dankbarkeit lässt sich trainieren und kann zur Gewohnheit werden, wenn wir sie täglich in unser Leben integrieren.
Daher wollen wir Ihnen ein paar Dankbarkeitsübung an die Hand geben, die sich besonders für abends eignen – vielleicht als Innehalten und Rekapitulation des Tages, kurz vor dem Einschlafen.
Überlegen Sie, was Sie bewegt hat und für welche Erlebnisse, Menschen und Dinge Sie heute Dankbarkeit verspüren. Zählen Sie im Gedanken mindestens fünf davon auf. Diese Anzahl ist bewusst gewählt, denn eine einzelne Begebenheit zu nennen, fällt nicht sonderlich schwer, eine zweite meist auch nicht. Für Weiteres muss schon etwas mehr überlegt werden - und das ist gut so. Denn erst dadurch werden Sie sich auch auf Kleinigkeiten besinnen können, die sich oftmals erst auf den zweiten Blick als wertvoll und dankenswert erweisen.
Zudem fördert diese Dankbarkeitsübung am Abend die innere Ruhe und bremst das Gedankenkarussell. Sie zieht einen Schlussstrich unter das aktive Nachdenken über Tagesvorkommnisse, die am Einschlafen hindern.
Dadurch, dass am Abend der Blick bewusst auf Positives gelenkt wird, das während des Tages erlebt worden ist, wird sich auch der Fokus auf den nächsten Tag ändern. Sie werden feststellen, dass Ihr Augenmerk viel mehr auf Dinge ausgerichtet sein wird, für die Sie dankbar sein können – ganz einfach deshalb, weil Sie im Hinterkopf haben, dass Sie abends erneut fünf Dinge aufzählen wollen, für die Sie dankbar sind.
Sie werden sehen, bereits nach einer Woche werden Sie automatisch mehr auf Schönes und Positives achten und Sie werden erstaunt sein, dass es davon reichlich in Ihrem Leben gibt!
Herzlichst Ihre Psychosoziale Abteilung der Klinik Alpenhof